- Fermat
- Fermat[fɛr'ma], Pierre de, französischer Mathematiker, * Beaumont-de-Lomagne (bei Montauban) 17.(?), getauft 20. 8. 1601, ✝ Castres 12. 1. 1665. Fermat war nach dem Studium der Rechtswissenschaften ab 1631 Rat am Gericht zu Toulouse. Er zählt, obwohl er die Mathematik nur in seiner Freizeit betrieb, zu den größten Mathematikern seines Zeitalters. Seine Erkenntnisse verbreitete Fermat meist in Briefform. Im Geiste F. Viètes betrieb er die Algebraisierung geometrischer Probleme (hauptsächlich aus der Kegelschnittlehre des Apollonios von Perge) und entwickelte dabei 1636 die Grundlagen der Koordinatenmethode. Die von Fermat benutzten »Quasigleichungen« erlaubten es ihm, zahlreiche Extremwertaufgaben und Tangentenprobleme zu lösen. Sie stellten eine wichtige Voraussetzung für die spätere Differentialrechnung dar. Der bekannteste Beitrag Fermats zur Zahlentheorie, die sein Hauptarbeitsgebiet war, ist die (erst 1993/94 gelöste) fermatsche Vermutung. Daneben sind der kleine fermatsche Satz und die fermatschen Zahlen in Algebra und Zahlentheorie wichtig. Mit B. Pascal korrespondierte Fermat über Fragen der Wahrscheinlichkeitsrechnung. Für die mathematische Methodologie von Bedeutung waren Fermats Überlegungen zum »unbegrenzten Abstieg«, die ihn in die Nähe der von Pascal entdeckten Methode der vollständigen Induktion führten. Auf dem Gebiet der Naturwissenschaften ist v. a. das fermatsche Prinzip zu nennen.Ausgaben: Œuvres, herausgegeben von P. Tannery u. a., 3 Bände und 2 Ergänzungsbände (1891-1922).Einführung in die ebenen und körperlichen Örter, übersetzt und herausgegeben von H. Wieleitner (1923); Bemerkungen zu Diophant, übersetzt und herausgegeben von M. Miller (1932); Abhandlung über Maxima und Minima, übersetzt und herausgegeben von demselben (1934).J. Itard: P. F. (Basel 1950);
Universal-Lexikon. 2012.